Eyes Wide Shut ist der letzte vollendete Film des US-amerikanischen Filmregisseurs Stanley Kubrick, der im Erscheinungsjahr des Films, 1999, verstarb. In den Hauptrollen spielen Nicole Kidman und Tom Cruise, in Nebenrollen sind der Regisseur Sydney Pollack, der deutsche Schauspieler Sky du Mont sowie die US-amerikanische Schauspielerin Leelee Sobieski zu sehen.
Eyes Wide Shut ist eine ins New York der Gegenwart gelegte Verfilmung von Arthur Schnitzlers Traumnovelle. Der Filmtitel ist ein Oxymoron und bedeutet wörtlich übersetzt "Augen weit geschlossen".
Handlung: Der New Yorker Arzt Bill Harford und seine Frau Alice besuchen die Weihnachtsparty des gemeinsamen Freundes Victor Ziegler, auf der jeder der beiden mit anderen Partygästen flirtet. Bill trifft seinen ehemaligen Kommilitonen Nick Nightingale wieder. Später wird er in Victors Badezimmer gerufen, wo er der jungen Prostituierten Mandy das Leben rettet, die während eines privaten Schäferstündchens mit Victor eine Überdosis genommen hat.
Nach der Weihnachtsparty, einem routinemäßig verlaufenden Arbeitstag und einem gemeinsamen Joint mit seiner Frau erfährt Bill in einem Streit mit ihr, dass sie ihn und die gemeinsame Tochter Helena auf einer gemeinsamen Reise beinahe für einen ihr unbekannten Marineoffizier verlassen hätte. Als er kurz darauf zu einem sterbenden Patienten gerufen wird, gesteht dessen Tochter ihm ihre Liebe, und für Bill beginnt eine Reise durch die Straßen von New York.
Von Rachegelüsten wegen der (geträumten) Untreue seiner Ehefrau geplagt, begleitet er eine Prostituierte, verlässt nach einem unerwarteten Anruf von Alice deren Wohnung aber wieder, ohne mit ihr geschlafen zu haben. Er besucht den befreundeten Musiker Nick Nightingale in einem New Yorker Jazzclub, wo dieser als Pianist einen Gig hat. Von ihm erfährt er von einem Ort, an dem regelmäßig geheime Orgien stattfinden - sein Freund spielt dort mit verbundenen Augen. Alle Teilnehmer dieser Orgien tragen Masken, und man erhält nur Zutritt, wenn man ein Passwort kennt. Nick teilt Bill dieses Passwort ("Fidelio", wie die gleichnamige Oper von Beethoven) mit, und die beiden trennen sich wieder.
Bill besorgt sich daraufhin eine Maske und ein Kostüm beim Verleiher Mr. Milich, der seine minderjährige Tochter mit zwei erwachsenen Japanern ertappt. Der aufgeregte Vater will die Polizei rufen, während die Tochter bei Bill Schutz sucht.
Bill erlangt dann mit dem Passwort Zutritt zu einem großen und schwer bewachten Anwesen, in dem er Zeuge einer großen, mysteriösen Orgie wird. Eine der anwesenden Frauen warnt ihn und bittet ihn dringend, das Haus zu verlassen. Er bleibt jedoch und wird entdeckt. Man bringt ihn vor einen Zeremonienmeister, er wird demaskiert und soll bestraft werden. Da jedoch die Frau Bills Bestrafung auf sich nimmt, wird er verschont und darf das Haus verlassen.
Am folgenden Tag versucht er, Nick erneut zu treffen, muss aber in dessen Hotel vom Rezeptionisten erfahren, dass dieser, mit einer Prellung im Gesicht und begleitet von zwei Männern, sein Zimmer mit unbekanntem Ziel verlassen habe. Beim Zurückgeben des Kostüms (wobei die Maske fehlt), trifft Bill die Japaner wieder und erfährt, dass diese mit Mr. Milich, dem Vater des minderjährigen (und angeblich geistig behinderten) Mädchens, eine "Einigung finanzieller Natur" getroffen haben. Ähnliche Dienste, wie den Japanern geleistet wurden, werden auch ihm angeboten. Als er das Haus besucht, in dem tags zuvor die Orgie stattgefunden hat, erhält er einen Zettel mit der Nachricht, er solle seine Nachforschungen aufgeben, da sie fruchtlos und gefährlich seien. Bill trifft zuletzt die Mitbewohnerin der Prostituierten und erfährt von dieser, dass die Prostituierte kurz zuvor einen positiven HIV-Test erhalten habe und vermutlich nicht wiederkomme.
Als er daraufhin wieder durch die Straßen spaziert, glaubt Bill, verfolgt zu werden. An einem Zeitungsstand erfährt er zudem, dass Mandy gestorben ist. Er gibt sich im Krankenhaus als ihr Arzt aus und erhält Gelegenheit, ihre Leiche zu sehen. Ohne dass es dafür Beweise gäbe, vermutet er, dass sie die Frau auf der Orgie war und an seiner Stelle gestorben ist.
Bill wird von Victor zu sich gerufen, der zugibt, bei der Orgie anwesend gewesen zu sein, und dem fassungslosen Arzt versichert, dass alles nur ein Theater, eine Täuschung gewesen sei, um ihm Angst zu machen und ihn ruhigzustellen. Mandy sei zwar wirklich die Frau gewesen, die ihm auf der Orgie "das Leben gerettet" habe, aber sie sei tatsächlich einer Überdosis erlegen und keiner rituellen Bestrafung unterzogen worden. Auch Nick sei lediglich zu seiner Familie nach Seattle zurückgebracht worden. Ob all diese Behauptungen stimmen, bleibt jedoch unklar.
Verwirrt kehrt Bill nach Hause zurück, wo er auf die schlafende Alice trifft. Neben ihr, auf seinem Kissen, liegt seine Maske, ohne dass gezeigt wird, wie sie dorthin gelangte. Zutiefst erschüttert berichtet er seiner Frau von seinen Versuchen, sich für ihre vermeintliche (oder wahre?) Untreue zu rächen. Sie vergeben einander und können sich nun ihren Problemen stellen. Beide wissen, dass sie zwar ihre Liebe verloren, aber sich gewonnen haben. Am Ende des Films sagt Alice zu Bill: "Es gibt etwas sehr Wichtiges, das wir äußerst dringend machen müssen." "Was denn?" "Ficken."
Fazit: Manchmal verstörend, aber immer faszinierend!