Lolita ist der erste in England produzierte Spielfilm von Stanley Kubrick aus dem Jahre 1962. Er basiert auf dem gleichnamigen 1955 erschienenen Roman von Vladimir Nabokov, der wegen seiner literarischen Struktur und der tabuisierten Leitthemen sexuelle Obsession und Pädophilie als schwer verfilmbar gilt. Kubrick kommentierte seinen Film: "Wenn Lolita ein Misserfolg geworden ist, dann nur, weil das Erotische fehlt."
Handlung: Der distinguierte Engländer Humbert Humbert will den Sommer in Ramsdale, New Hampshire verbringen, bevor er seine neue Stelle als Literaturprofessor in Beardsley, Ohio antritt. Dort mietet er ein Zimmer bei Charlotte Haze, nachdem er deren 12-jährige Tochter Dolores, genannt Lolita, beim Sonnenbaden im Garten sieht und sofort verzaubert ist von dem nymphenhaften Geschöpf.
Charlotte, eine alleinstehende Witwe, macht Humbert bald darauf einen Heiratsantrag. Dieser willigt ein, nicht aus Liebe zu Charlotte, sondern um Lolita nahe sein zu können. Als Charlotte wenige Tage nach der Hochzeit Humberts Studienraum durchsucht, findet sie ein Tagebuch, in dem Humbert seine wahren Gefühle gegenüber ihr und Lolita niedergeschrieben hat. Entsetzt und wütend rennt sie aus dem Haus und wird von einem Auto überfahren.
Der erlöste Humbert holt Lolita vorzeitig aus dem Ferienlager ab, in dem sie sich auf Wunsch der verstorbenen Mutter befindet. Den Tod der Mutter verschweigt er vorerst. In einem Hotelzimmer lässt sich Humbert von Lolita verführen. Sie ziehen gemeinsam nach Beardsley, wo Humbert seine Professur ausübt und als Lolitas Stiefvater auftritt.
Sehr bald kommt es zu Konflikten zwischen dem ungleichen Paar: Humbert ist eifersüchtig und er befürchtet, dass aus Unachtsamkeit seitens Lolitas das gemeinsame sexuelle Verhältnis öffentlich bekannt werden könnte, er überwacht daher jeden ihrer Schritte. Auf Bitten von Humbert verlassen sie Beardsley und machen eine für ihn scheinbar planlose Tour durch Amerika auf dem Weg nach New Mexico. Humbert fällt auf, dass ein Wagen sie die ganze Zeit verfolgt. Lolita wird schließlich krank. Humbert bringt sie in ein Krankenhaus, doch als er sie wieder abholen will, ist Lolita verschwunden.
Humbert geht auf die Suche nach Lolita, aber erst nach drei Jahren findet er sie wieder. Inzwischen ist sie verheiratet und schwanger. Sie schreibt Humbert einen Brief, in dem sie um Geld bittet. Sie offenbart ihm, dass sie bereits in Ramsdale ein Verhältnis mit dem Schriftsteller und Dandy Clare Quilty hatte und dass sie nie in Humbert verliebt war. Der verzweifelte und zurückgewiesene Humbert sucht Quilty auf und ermordet ihn.
Fazit: Anspruchsvoller, als es auf den ersten Blick scheint!